Beeindruckt von der Leistung unseres Stammtisches (STN) auf dem Rehbockturnier in Oberstaufenbach am 02./03. Juni 1996, möchte ich als Spielleiter, auch im Sinne einer bleibenden Erinnerung an dieses Turnier, einige Sätze über die 2 tollen Fußballtage in Oberstaufenbach verlieren.
Gespielt wurde am 02.06.1996 in zwei Vierergruppen jeweils 2x15 Minuten. Nur der Gruppenerste erreicht das Entscheidungsspiel um den Tagessieger. Am Vortag hatte sich bereits das Team der Deutschen Bank Kaiserslautern für das Endspiel am Montag, den 03. Juni qualifiziert.
Dirk Theiß |
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Andreas Leis |
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Michael Weigel (Günther Jung) |
Marco Rumpf (Christian Keller) |
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Torsten Müller (Klaus Korb) |
Ingo Dick (Achim Rech) |
Stephan Dick |
Christian Mootz | Sven Naumann |
Nachdem am Samstag Christian Mootz sagte, daß auf dem diesjährigen Rehbockturnier am Sonntag die UFO's fliegen werden (Zitat Christian Mootz zu Cocker: "Morgen mußt du kommen, da werden die UFO's fliegen"), durfte man gespannt sein, ob trotz der schweren Spiele, die wir noch vor uns hatten, diese Prophezeiung auch in Erfüllung gehen würde. Es sei vorweggenommen: Die UFO's schienen zeitweise wirklich zu fliegen.
Durch eine geschlossene Mannschaftsleistung schlugen wir im 1. Spiel die Straußjugend aus Föckelberg mit 3-0. Einige Spieler der Straußjugend spielen des öfteren auch in unserem Stammtisch, wie Franz Horchler, Kai Schröer, Florian Horchler und Rüdiger Stadler. Schön herausgespielt wurde das 1. Tor. Nach einem Steilpaß aus dem Mittelfeld, schlug Christian Mootz eine Flanke von der rechten Torauslinie auf den langen Pfosten, wo Stephan per Direktabnahme aus ca. 5 Metern nach ca. 10 Minuten das 1-0 erzielte. Durch zwei weitere Treffer von Michael Weigel (12. min) und Chr. Mootz (14. min) führten wir bereits zur Halbzeit mit 3-0.
Im 2. Spiel gegen den relativ schwach besetzten Musikverein Reichenbach zeigten wir keine überragende Leistung. Wir gingen zwar Mitte der ersten Halbzeit mit 1-0 in Führung, mußten aber kurz nach der Pause das 1-1 hinnehmen. Mehr Krampf als Kampf, dennoch gelang uns durch Torsten Müller wenige Minuten vor dem Ende das entscheidende 2-1, dem Chr. Mootz in der letzten Minute das 3-1 folgen ließ.
Im 3. Lokalderby gegen den FZC Friedelhausen mußten wir zumindest ein Unentschieden erreichen, um Gruppenerster zu werden. Beide Mannschaften zeigten über weite Strecken der 2x15 Minuten tollen Offensivfußball. Friedelhausen ging in der 7. Minute in Führung. Stephan nutzte eine Unaufmerksamkeit der gegnerischen Abwehr aus, als er infolge eines Freistoßes ca.16 Meter halb rechts vor dem Tor den aufgelegten Ball direkt ins lange Eck des von Axel Mai gehüteten Tores in der 12. Minute zum 1-1 versenkte. In der zweiten Halbzeit steigerten wir uns. Unser Spiel war jetzt wesentlich disziplinierter. Einer absolut fehlerfreien Abwehrleistung von Andreas Leis, Michael Weigel und Marco Rumpf, sowie den eiskalt ausgenutzten Torchancen von Chr. Mootz und Sven Naumann war der 3-1 Vorsprung bis zur 25. Minute zu verdanken. Dennoch ließen wir in den letzten 5 Minuten durch Unachtsamkeiten noch zwei Gegentreffer zu, so daß wir unser Minimalziel für dieses Spiel erreichten: ein Unentschieden, nicht mehr und nicht weniger.
Dieses Gruppenspiel gegen Friedelhausen war eines der spannendsten und abwechlungsreichsten
Spiele an diesem Tag. Wir waren für das Entscheidungsspiel zum Einzug ins Finale am Montag
qualifiziert.
Unser Gegner wurde im Spiel Don Promillo Bedesbach und dem Bush. Neunkirchen ermittelt.
Bedesbach gewann überzeugend 8-1.
Don Promillo ist am Morgen mit Bollenbacher Stefan, Erik Lerner, Dirk Born, Michael Cherne,
Leyser Andreas und vielen Promille aufgelaufen, waren aber zum jetzigen Zeitpunkt am frühen
Abend, wie das Spiel gegen die ebenfalls nicht ganz nüchternen Spieler aus Neunkirchen zeigte,
wieder ziemlich fit.
Das Spiel um den Tagessieger an diesem Sonntag gegen Don Promillo Bedesbach wurde letztlich
zu einer Fußballdemonstration. Nach den Toren von Chr. Mootz, Ingo, Ingo, Chr. Mootz,
Sven Naumann und Michael Weigel gewannen wir auch in dieser Höhe verdient nach 2x15 Minuten
mit 6-0. Wir zeigten eine tolle Mannschaftsleistung. Angefangen bei einer fehlerfreien Partie
unseres Liberos Andreas Leis. Er blieb durchweg, während des gesamten Spieles hinter der Abwehr,
die sehr gut organisiert war. Viel Arbeit bekam er dabei von Marco Rumpf (spielte sehr gut
gegen Stefan Bollenbacher) und Stephan (stellte Erik Lerner kalt) abgenommen. Die konzentrierte
Defensivleistung von Michael Weigel, Torsten Müller und nicht zu vergessen unseres im letzten
Spiel gut aufgelegten Torhüters Dirk Theiß ließen im entscheidenden Spiel des Tages kein Tor
zu. Eines der besten Spiele, die ich und wohl auch andere Spieler wie auch Zuschauer vom STN
je gesehen haben.
Wir waren auch nach einer gemeinsamen, feuchtfröhlichen Feier bei Heil Werner für das Endspiel gegen die Deutsche Bank Kaiserslautern gerüstet.
Wie sich Montags während des Endspiels herausstellte, konnten wir unsere Leistung vom Vortag gegen Bedesbach beibehalten und liefen nochmals trotz aller Blessuren und einigem Muskelkater (Leis A., Ingo, Marco: nicht durchtrainiert) gegen eine keinesfalls schlechte Mannschaft in 2x30 Minuten zur Hochform auf.
Wir brauchten allerdings ca. 15 Minuten, um uns auf den Gegner und unser Spiel einzustellen. Chr. Mootz eröffnete den Torreigen in der 20. Minute und erhöhte in der 29. Minute auf 2-0. Der gefährlichste Stürmer des Gegners (spielt in Katzenbach) wurde von Marco Rumpf abgemeldet.
Andreas Leis spielte den sicheren und kompromißlosen Libero hinter der Abwehr. Tolles Defensivverhalten auch von Stephan, Torsten und unserem zweiten Verteidiger Michael Weigel. Im 2. Spielabschnitt spielten wir zunächst weiterhin offensiv und erhöhten durch mich in der 38. Minute auf 3-0. Nachfolgend konnten Stephan und Chr. Mootz zum 5-0 erhöhen. Nach dem 5-2 erhöhte wiederum Chr. Mootz auf 6-2. Endstand eines temporeichen und torreichen Finales: 6-3.
Ich hoffe, man nimmt mir nicht übel, daß ich meine zugegebenermaßen subjektive Meinung hier niederschreibe. Dieses Rehbockturnier 1996 wird für den ein oder anderen von uns, für mich in jedem Falle, als das bis zu diesem Zeitpunkt wohl beste Stammtischturnier, das der STN je gespielt hat, noch lange in der Erinnerung haften bleiben. Dieser 17. Turniersieg des STN seit dem Bestehen des Stammtisches, oder besser seit 1989, als im Endspiel in Langenbach in strömendem Regen ein 4-1 Sieg über Bubach gelang, war ein durchweg überzeugender Sieg.
Verschiedene Günde können für diesen Erfolg eine Rolle spielen:
Grund 1: Das Rehbockturnier ist seit jeher das bedeutendste Turnier des Jahres für den STN. Ein attraktiver 1. Preis und eigene Gesetze des Turnieres sind dafür verantwortlich. Das Wimbledon aller Stammtischturniere in unserer Region. Die große Motivation für dieses Turnier hat man den meisten Spielern schon Tage vor dem Turnier deutlich angemerkt. Wir alle waren hungrig nach diesem Erfolg, das Rehbockturnier zum 3. Mal nach den Jahren 1991 und 1993 zu gewinnen. Ein nicht nur sportlicher Erfolg des STN.
Grund 2: Auf dem Platz steht mittlerweile eine schlagkräftige Truppe mit einer guten Mischung erfahrener Spieler (Chr. Mootz, Achim Rech, Ingo Dick, Harry Leixner, Stephan Dick, Andreas Leis, Dirk Theiß ...) und junger, formbarer Spieler (Marco Rumpf, Torsten Müller, Florian Horchler,...). Der Großteil der Mannschaft spielt seit nunmehr fast 10 Jahren zusammen. Aus den jungen und unerfahrenen Teenies der 80er Jahre sind im Laufe der Zeit nun junge Männer geworden, die aber immer noch soviel Freude beim Fußball haben wie zu damaliger Zeit. Es hat sich ein Stamm der Mannschaft herausgebildet, der als eingespieltes Team während eines Spiels teilweise blindes Verständnis zeigt. Spieler, die einfach Spaß daran haben miteinander Fußball zu spielen und was nicht weniger wichtig ist, Fußballer, die sich auch untereinander gut verstehen.
Zu diesem unentbehrlichen Stamm der Mannschaft zähle ich : Stephan Dick, Achim Rech, Chr. Mootz, Ingo Dick, Harry Leixner, Andreas Leis, Klaus Korb, Dirk Theiß, Torsten Müller, Marco Rumpf, Sven Naumann. Doch nicht weniger wichtig sind auch Spieler, die neu in unserem Stammtisch sind und nach einiger Zeit wohl auch zum festen Stamm des STN gehören werden.
Lobenswert finde ich auch, daß wir seit fast 10 Jahren mit dem STN gemeinsam durch dick und dünn gehen. Der STN stellt eine Mannschaft mit der man viel Spaß und Freude am Fußball haben kann. Eine Mannschaft, bei der die Chemie zwischen den Spielern stimmt, und mit der wohl jeder Stammtisch im Kreis und darüber hinaus so seine Probleme hat.
In der Hoffnung auf weitere 10 solch schöne Jahre mit dem Stammtisch Niederstaufenbach möchte ich an dieser Stelle schließen, obwohl man noch viele Geschichten über den Stammtisch Niederstaufenbach, lustige wie leider auch traurige Ereignisse, schreiben könnte.
Ingo Dick, Spielleiter STN
Niederstaufenbach, Juni 1996